(Pressebericht RN) Selmer CDU hofft auf schnelles Ende des Streits in der Union
Laschet, Röttgen oder Merz? Das Kandidatenkarussell dreht sich bei der CDU. Die Union sucht neue Führung und Ausrichtung. Die CDU-Basis in Selm wünscht sich schnelle Ergebnisse.
Seit Nelkendienstag steht fest: Drei Männer bewerben sich aktuell um den CDU-Vorsitz: Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Wer von ihnen das Rennen machen wird, entscheidet ein CDU-Sonderparteitag am 25. April und nicht erst Ende des Jahres, wie Noch-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer vorgeschlagen hatte. Vertreter der Selmer CDU lässt das aufatmen.
„Zielführend“ und schnell müsse die Suche nach einem neuen Vorsitzenden sein, hatte der Stadtverbandsvorsitzende der CDU Selm, Michael Zolda, gesagt, noch bevor am Montag das Datum des Parteitages bekannt wurde.
Merz liegt vorne
„Wir brauchen eine professionelle Organisation der Partei“, sagt er. Und das möglichst zügig. „Nur nicht so ein organisatorisches Tohuwabohu veranstalten“, ergänzt er mit Blick auf die langatmige Kandidatenkür der SPD mit 23 Regionalkonferenzen, die zum Dezember 2019 zu Ende gegangen war.
„Wir müssen die Sache schnell zu Ende bringen“, meint auch der Borker Ortsunionsvorsitzende Herbert Krusel, der mit 18 Jahren in die Partei eingetreten ist. 42 Jahre ist das jetzt her. Dass es zurzeit vier Kandidaten gibt, freut ihn aber. „Das ist doch ein Zeichen der Stärke: Die Union ist nicht leer gefegt mit Fachkräften, im Gegenteil.“
Annabell Vagedes, Vorsitzende der Jungen Union, will hat die CDU-Kandidatenkür 2018 noch in guter Erinnerung. Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn hatten sich damals auf acht Regionalkonferenzen den Mitgliedern vorgestellt im Vorfeld der Wahl. Das ist dieses Mal so nicht vorgesehen.
Bei der Frage, wer ihr Wunschkandidat sei, kommen Zolda und Krusel zum gleichen Ergebnis: Friedrich Merz. Ihnen weisen beide die größte Wirtschaftskompetenz und Durchsetzungsfähigkeit zu. Die brauche es jetzt, um die Union aus der Krise zu führen, die das historische Wahldebakel in Hamburg kennzeichnet. „Und Armin Laschet brauchen wir hier in NRW“, fügt Krusel hinzu. Annabell Vagedes hat sich in der Kandidatenfrage noch nicht festgelegt.
Eigener Kandidat
Intensiv beschäftigen sich die örtlichen Christdemokraten nicht nur mit dem bundesweiten Zustand ihrer Partei. Sie bereiten zurzeit die Kommunalwahl am 13. September bevor. Auch dort wird erst auf einem Parteitag festgelegt, welcher Ratsbewerber wo antreten wird. „Ich habe mein Interesse an einer Kandidatur bekundet“, sagt die JU-Vorsitzende.
Die Union wird auch einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken. Wer das sein wird, werde Mitte März öffentlich gemacht werden, kündigt Zolda an – also gut einen Monat, bevor feststehen wird, wer AKKs Nachfolger werden wird.