Die Selmer CDU demonstriert Geschlossenheit. Mit großer Mehrheit hat sie Michael Zolda für die Bürgermeisterwahl am 13. September nominiert. Der ursprüngliche Plan der Partei sah anders aus.
Michael Zolda will es wissen: Er will im Herbst seinen Chefsessel bei der Firma Remondis (Mitglied der Geschäftsleitung) gegen den Chefsessel in der Selmer Stadtverwaltung tauschen. Die große Unterstützung der Partei hat der Stadtverbandsvorsitzende bereits.
In geheimer Wahl erhielt Zolda bei der Mitgliederversammlung am Freitagabend im Gasthaus Suer 34 Ja-Stimmen. Zwei CDU-Mitglieder stimmten mit „Nein“. Einen Gegenkandidaten hatte der politisch stark engagierte Selmer (Zolda ist auch Kreistagsmitglied) nicht.
Michael Zolda lobt öffentlich die Arbeit von Mario Löhr
Vor der Wahl hatte Michael Zolda in seiner Rede deutlich gemacht, dass sich die Selmer CDU zunächst auch einen gemeinsamen Kandidaten mit der SPD hat vorstellen können, um die gemeinsam auf den Weg gebrachten Projekte fortzusetzen. „Der jetzige Bürgermeister hat sehr viel für unsere Stadt bewegt“, sagt Zolda im Gespräch mit unserer Redaktion über Mario Löhr, dem er nach eigener Aussage „freundschaftlich verbunden ist.“
Zolda hatte sich deshalb bereits persönlich um mögliche Nachfolger von Mario Löhr gekümmert. Doch durch das „Vorpreschen der SPD“ – sie hat als erste Partei in Selm mit Thomas Orlowski offiziell einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt präsentiert – sei eine gemeinsame oder eine von der CDU tolerierte Kandidatur unmöglich geworden.
Anforderungsprofil: CDU-Mitglied und in Selm verwurzelt
Das Anforderungsprofil für einen eigenen Kandidaten hat die Selmer CDU dann schnell formuliert: Der Bewerber oder die Bewerberin muss Parteimitglied und mit der Stadt Selm verwurzelt sein. Bei einer großen überparteilichen Mehrheit hätten mögliche Kandidaten Interesse gehabt, berichtet Zolda. Bei einer Kandidatur ausschließlich für die CDU habe das anders ausgesehen.
Aber warum will jetzt Michael Zolda seinem Berufsweg eine völlig neue Richtung geben: „Das ist einfach zu beantworten“, sagt Zolda. „Wenn man sich neben dem Beruf der Kommunalpolitik widmet und merkt, dass man in Positionen hinein wächst, dann hat man auch gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Ich übernehme die Verantwortung und trete für dieses Amt an.“
Zolda wünschte sich Konsens in zentralen Fragen der Stadt
Überzeugen will er die Menschen in der Stadt nicht mit neuen Großprojekten. „Meine Vorgehensweise ist einfach. Die Beständigkeit muss fortgesetzt werden.“ Zolda wünscht sich eine breite Mehrheit und einen Konsens in den Dingen, die für Selm wichtig sind. Bei diesem Punkt schaltet der CDU-Bürgermeisterkandidat in den Wahlkampfmodus. Diesen Ansatz habe er von Thomas Orlowski noch nicht gehört.
Damit nicht genug. „Für uns steht in der Schulpolitik die Beständigkeit.“ Die vom SPD-Bürgermeisterkandidaten Orlowski angestoßene Diskussion über eine Gesamtschule für Selm lehnt Zolda kategorisch ab. Er will die beiden bestehenden weiterführenden Schulen (Gymnasium und Sekundarschule) stärken.
Wenig Luft für neue Großprojekte in Selm
Kaum Luft sieht der CDU-Bürgermeisterkandidat für neue Großprojekte in der Stadt. „Die bereits bekannten Projekte (Aktive Mitte, Campus) müssen ordentlich abgearbeitet werden.“ Nach seiner Einschätzung wird das inklusive der geplanten, jedoch noch nicht begonnenen Dinge (Beispiel von der Stadt gekaufte Häuser auf der Kreisstraße) weitere zwei bis drei Jahre dauern.
Auf wie viele Mitbewerber Michael Zolda im Wahlkampf treffen wird, ist aktuell noch nicht entschieden. Dr. Hubert Seier sagte am Sonntag (15. März), dass die UWG noch in der „Findungssphase ist“. Er berichtete von Gesprächen mit anderen Parteien, die jedoch ergebnislos verlaufen seien.
Ähnlich die Situation bei den Selmer Grünen, die für den 19. März eine Mitgliederversammlung geplant haben. Marion Küpper sagte am Sonntag, dass noch keine Entscheidung über einen eigenen Bürgermeisterkandidaten gefallen ist.
von Thomas Aschwer
Mehr Infos zu Michael Zolda finden Sie hier:
www.michael-zolda.de