Mit überwältigender Mehrheit hat der Rat der Stadt Selm in seiner Sitzung vom 30. September entschieden, Fördermittel aus dem Förderprogramm „Feuerwehrhäuser in Dörfern 2022“ für den Erhalt der Löschgruppe Hassel an ihrem jetzigen Standort zu beantragen. Auf Initiative von Ratsfrau Annabell Vagedes (CDU) kam am Freitag, den 3. Dezember die zuständige Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach, nach Hassel, um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Situation zu machen.
Dort nutzten die Kameraden rund um die Löschgruppenführer Frank Neumann und Frank Neve die Möglichkeit und stellten Ministerin Scharrenbach ihre Pläne für einen Erweiterungsbau am bestehenden Gerätehaus vor. Im Rahmen eines Rundgangs durch die heutigen Räumlichkeiten wurde schnell deutlich, dass der Arbeitsschutz aktuell nicht mehr ausreichend gewährleistet ist und ein Anbau mit einer sogenannten Schwarz-Weiß- Trennung, Umkleidekabinen und zusätzlichen Sanitäranlagen dringend erforderlich ist.
Die Ministerin zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Kameraden: „Über 80.000 ehrenamtlich tätige Feuerwehrleute und über 13.000 hauptamtliche Feuerwehrleute in Nordrhein-Westfalen sind ein Garant für die Sicherheit in unserem Gemeinwesen. Auch in Hassel gewährleisten Ehrenamtliche Schutz und Hilfe für die Bevölkerung. Ihre Arbeit verdient unseren Respekt und unsere Unterstützung. Die Landesregierung Nordrhein- Westfalen hat sich ganz bewusst als Ausdruck der Wertschätzung für dieses unverzichtbare Engagement dazu entschlossen, dafür Sorge zu tragen, dass die Freiwilligen Feuerwehren in Orten bis zu 10.000 Einwohnern moderne Feuerwehrgerätehäuser bekommen. Alle Anträge aus Nordrhein-Westfalen werden nun über die Bezirksregierungen geprüft und zusammengeführt.“
Zum Hintergrund:
Das Gerätehaus aus dem Jahr 1992 wurde seinerzeit von den Hasseler Kameraden größtenteils in Eigenleistung errichtet und seitdem ordnungsgemäß gepflegt. Über die Jahre haben sich jedoch die gesetzlichen Anforderungen an den Arbeitsschutz erheblich verändert, sodass das Gerätehaus im Brandschutzbedarfsplan schlussendlich mit der Schulnote „mangelhaft“ bewertet wurde.
Nachdem die Kameraden die Feuerwehr Hassel hiervon erfuhren und um eine Schließung ihres Standortes bangen mussten, setzten Sie alle Hebel in Bewegung und gingen im Frühjahr 2021 auf alle im Rat der Stadt Selm vertretenen Fraktionen zu. Mit Erfolg! Mit Zustimmung des Rates wurde ein Förderantrag über 250.000 € bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt.
„Nur mit der Antragstellung ist es aber nicht getan. So habe ich im Oktober das Gespräch mit Ina Scharrenbach gesucht. Frau Scharrenbach hat sich daraufhin, ohne zu zögern, bereit erklärt, nach Hassel zu kommen, um die Löschgruppe Hassel und das bestehende Gerätehaus kennenzulernen“, schildert Ratsfrau Annabell Vagedes.
Nach dem Termin am Freitag heißt es nun abwarten. Die Entscheidungen über die Förderanträge aus dem ganzen Land Nordrhein-Westfalen werden im Frühjahr 2022 getroffen.